Dinge, die man nicht kaufen kann
Nigar Hasib und Shamal Amin sind zwei Donaustädter mit Geschichte. In den Neunzigern mit einem Baby aus dem Irak geflüchtet, fingen sie hier ein neues Leben an. Dabei blieben sie ihrer Leidenschaft für das Experimentelle treu und etablierten das Lalish Theater. Heute ist das Theater Anlaufstelle für Performances aller Art. Dass die Kunst ihre Berufung und nicht bloß ein Beruf ist, zeigt unter anderem ihre Einstellung zu Geld. Dass sie mit dem Theater nicht reich werden, war ihnen immer klar. Ideeller Wert ist ihnen viel wichtiger als schnöder Mammon.
Und es stimmt: Es gibt Dinge, die man mit Geld nicht kaufen kann. Eine offene Einstellung allen Kunstformen gegenüber – oder überhaupt der Welt und den Menschen gegenüber – ist
unbezahlbar. Gegen Scheuklappen und Engstirnigkeit ist leider noch kein Kraut gewachsen. Da helfen auch Millionen nicht. Solche Menschen sind notwendig, um die Kunst voranzutreiben. Stillstand ist Tod. Daher braucht es offene Sinne, die immer Neues auf die Bühne holen. Gott sei Dank gibt es sie!
Sabine Primes
Redakteurin Bezirkszeitung Donaustadt
Ausgabe 23./24. Jänner 20019