„No Shadows“, der Weg der Stimme zu Schattenfreier Transparenz und Sofortiger Erkenntnis


Schatten setzt eine Lichtquelle und einen Körper voraus, der vom Licht dieser Quelle durchdrungen oder zumindest angestrahlt wird. Ein Körper, der keine Schatten wirft, müsste demnach vollkommene Transparenz erreicht haben.

Dies wiederum ginge nur, wenn dieser Körper seine Molekularstruktur der Form des Lichtes derart anpassen könnte, dass er mit der Quelle des Lichtes fusioniert oder vollkommen darin aufgeht. Aber selbst ein Schatten wird zu einem mittelbaren Medium, wenn er einer geschulten Wahrnehmung etwas über den Körper, der ihn verursacht, offenbaren kann.

Die menschliche Stimme ist auch ein Körper, der im „Licht“ des Atemstroms eine  „Schatten“, nämlich den Klang wirft. Die Form welche die Stimme, die den Klang verursacht, annimmt, hängt von ihrem Ursprung ab. Verschmelzen die Quelle des Stimmkörpers und die Quelle des Atems zu ihrer ursprünglichen Einheit, so verwandelt sich das bislang mittelbare Medium „Klangschatten“ in  das unmittelbar verständliche Medium „Klingende Transparenz“.  Diese klingende Transparenz kann dann zu der Fülle von transparenten Informationen anschwellen, die einen suchender Verstand zum Ursprung seiner eigenen Denkfähigkeit und somit zum Verständnis seiner selbst führt.

„No Shadows“, wird damit zum Weg der Stimme zu schattenfreier Transparenz und sofortiger Erkenntnis.


Hans Echnaton Schano
Ehemaliger enger Mitwirkender des Living Theatre von Julian Beck und Judith Malina
Wien, Dez. 2
006